Viele kleine Flächen sorgen für Biodiversität

    Medienmittteilung Thurgauer Obstverband vom 18. August 2023

    In der Nähe von Obstgärten sind in diesem Jahr wieder besondere Blühstreifen entstanden. Im Rahmen des Projekts «Blumenwiesen in Obstgärten» haben ökohum, Pro Natura Thurgau und der Thurgauer Obstverband nach den Erkenntnissen aus dem letzten Jahr eine mehrjährige Saatmischung zusammengestellt. Diese besteht ausschliesslich aus einheimischen Pflanzen. Die daraus entstandenen Blumenwiesen sind nicht nur eine wahre Freude für verschiedene Insektenarten wie Bienen und Schlupfwespen sowie Kleintiere, sondern auch für den Betrachter.

    Dicht stehen weisse, blaue, gelbe und rote Blumen auf dem Blühstreifen von Landwirt Willy Scherrer in Egnach nebeneinander. Auf ihren Blüten tummeln sich verschiedene Bienen- und Insektenarten, Larven sind erkennbar und anderes Kleintier versteckt sich zwischen den Stängeln. «Das Projekt ist für uns eine Herzensangelegenheit, da wir von den Bienen und Insekten als Nützlinge profitieren», sagt Stefan Anderes vom Thurgauer Obstverband. Weiter betont Anderes: «Die 30 Projektteilnehmenden machen dies freiwillig und erhalten dafür keine Entschädigung.» Da die angelegten Blumenwiesen sich oftmals am Rand einer Obstanlage oder an einer Ecke befinden, sind die Flächen zu klein, um in ein Direktzahlungsprogramm zu passen. «Trotzdem ist die Wirkung gross», sagt Kathrin Wittgen von Pro Natura Thurgau. Insgesamt stehen den Insekten, Spinnen und anderen kleinen Tieren insgesamt 4'000 m2 einheimische Blumen zur Verfügung, als Nahrung, aber auch als Rückzugsort sowie Überwinterungsmöglichkeit.

    Längerfristige Wirkung

    Nach der einjährigen Mischung vom vergangenen Jahr haben sich die Projektinitianten zusammengesetzt und mehrjähriges Saatgut zusammengestellt. «Dies steigert die Möglichkeit, dass sich die Pflanze etablieren, es werden sich jene durchsetzen, denen der Standort gefällt», erklärt Christoph Weiss von ökohum. «Und natürlich verringert sich auch der Aufwand ein bisschen», lacht Landwirt Willy Scherrer. Denn die Aussaat im Frühjahr war wegen des nassen Wetters schwierig, zudem muss die Fläche gepflegt werden. «Ich werde die Blumenwiese im Spätherbst mähen und dann sehen, was im kommenden Frühjahr alles wieder kommt», erklärt Scherrer. Auch Kathrin Wittgen und Christoph Weiss sind gespannt, wie sich die mehrjährige Mischung entwickelt. «Es wäre natürlich toll, wenn wir das Projekt im kommenden Jahr weiterführen und zu der jetzigen Fläche noch neue hinzukommen», sagt Anderes. Denn so steigt ganz langsam der Nutzen für alle.

    Projekt «Blumenwiesen in Obstgärten»
    Gemeinsam arbeiten der Thurgauer Obstverband, Pro Natura Thurgau und ökohum bereits im zweiten Jahr daran, gerade im Sommer, wenn es in den Obstanlagen keine Blüten mehr hat, den verschiedenen Bienen- und Insektenarten eine attraktive Fläche anzubieten. Im Frühjahr werden deshalb Obstbauern gesucht, welche an diesem Projekt teilnehmen möchten. Diese erhalten das Saatgut sowie Unterstützung bei der Vorbereitung für die Aussaat zur Verfügung gestellt.

    Archiv:

    18.08.23 Projekt "Blumenwiesen in Obstgärten"  - Viele kleine Flächen sorgen für Biodiversität (pdf)

    29.04.22 Projekt von TG Obstverband und Pro Natura TG "Blumenwiesen in Obstgärten" (pdf)

    08.05.21 Zu Besuch bei den Obst-Profis (pdf)

    02.04.19 Obstbäume für die Gesundheit, das Klima und den Tourismus (pdf)

    19.08.18 Zwetschgen-Saison ist eröffnet (pdf)

    13.06.18 Frische Kirschen für den Grossverteiler (pdf)

    07.05.18 Netz zum Schutz (pdf)

    04.04.18 Obstbauern auf Instagram (pdf)

    Kontaktperson:

    Stefan Anderes
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